Am Sonntag, den 26. Oktober 2025, fand in München ein wegweisender Bürgerentscheid statt. Die Bürgerinnen und Bürger durften darüber abstimmen, ob sich die Landeshauptstadt um die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele der Jahre 2036, 2040 oder 2044 bewerben soll.

Das Ergebnis fiel eindeutig aus: 66,4 Prozent der Münchnerinnen und Münchner stimmten mit „Ja“, während 33,6 Prozent dagegen waren. Von den insgesamt 1.098.199 Stimmberechtigten gaben 459.408 Personen ihre Stimme ab – das entspricht einer Wahlbeteiligung von rund 42 Prozent, einer der höchsten bei einem Bürgerentscheid in München.

Oberbürgermeister Dieter Reiter sprach am Abend von einem „historischen Signal“: Zum ersten Mal habe eine deutsche Großstadt per Volksentscheid grünes Licht für eine Olympia-Bewerbung gegeben. München könne damit zeigen, dass Großveranstaltungen und Nachhaltigkeit kein Widerspruch sein müssen.

Nachhaltigkeit im Fokus

Das Bewerbungskonzept sieht vor, bereits bestehende Sportstätten wie das Olympiastadion, die Olympiahalle oder das Eissportzentrum zu nutzen. Neue Bauprojekte sollen nur dort entstehen, wo sie auch langfristig der Stadt zugutekommen. Geplant ist außerdem, den öffentlichen Nahverkehr zu verbessern und nachhaltige Energieversorgungskonzepte zu integrieren.

Chancen und Bedenken

Die Befürworter des Projekts sehen in einer erfolgreichen Bewerbung große Chancen:

  • Wirtschaftliche Impulse für Tourismus, Gastronomie und Handel

  • Verbesserungen im öffentlichen Verkehr durch Investitionen in U- und S-Bahn-Netze

  • Stärkung des internationalen Images der Stadt

  • Förderung des Breitensports und des Gemeinschaftsgefühls

Kritiker befürchten hingegen hohe Kosten, steigende Mieten und Belastungen für die Umwelt und Bevölkerung. Auch die Frage, ob sich die Stadt den Aufwand leisten kann, bleibt ein zentrales Thema.

Wie es weitergeht

Mit dem Ja der Münchnerinnen und Münchner kann die Stadt nun offiziell in die nächste Bewerbungsphase starten. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wird voraussichtlich im Herbst 2026 entscheiden, welche deutsche Stadt offiziell ins Rennen um die Austragung der Spiele geht. München gilt nach dem Votum als klarer Favorit.

Fazit

Der Bürgerentscheid vom 26. Oktober 2025 markiert einen bedeutenden Moment in der jüngeren Stadtgeschichte. München hat sich klar für Olympia ausgesprochen – mit der Erwartung, dass die Spiele nachhaltig, sozial verträglich und zukunftsorientiert geplant werden.

Das „Ja“ ist damit kein Endpunkt, sondern der Startschuss für eine neue Phase: Jetzt gilt es, aus Zustimmung Vertrauen zu machen – und aus Vision Realität.